Archaismus

Verb

dünken

veraltend, gehoben; jemandem so vorkommen, scheinen, sich zu Unrecht etwas einbilden, sich für etwas halten; unregelmäßiges Verb: dünkte/ deuchte, hat gedünkt/gedeucht; von mittelhochdeutsch dünken, dunken, althochdeutsch dunchen, eigentlich = den Anschein haben, zu denken; Deuchten und dünken ist ursprünglich dasselbe Wort, indem deuchte (mhd. dûhte, Konj. diuhte) das Praet. zu dünken (mhd. dünken) war. Im 15. Jahrh. aber bildete sich in der Umgangssprache ein unorganisches Praes. deucht und im 17. Jahrh. entstand dazu ein Inf. Praes. deuchten. "Tagchen, mein Mädel, sagt sie zu mir, weil sie kurzsichtig ist und sich zu jung für eine Brille dünkt." Strittmatter, Erwin: Der Laden, Berlin: Aufbau-Verl. 1983, S. 51.
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erschaffen von Schnurrhaar
am 24. März 2018

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