Deprivassivität beschreibt einen gesellschaftlich akzeptierten, jedoch unnatürlichen Zustand innerer Verarmung, der als Schutzreaktion auf permanente Reizüberflutung entsteht. Sie äußert sich in einer unwillentlichen Abstumpfung emotionaler Regungen, zugunsten eines funktionalisierten Selbstbilds im Kontext eines inhumanen Leistungssystems. Soziologische Einordnung: Deprivassivität ist kein individueller Fehler, sondern das Symptom eines Systems, das Produktivität über Empfindsamkeit, Stimulation über Bedeutung, und Anpassung über Innerlichkeit stellt. „Sie beschreibt nicht die Pathologie Einzelner – sondern den Zustand eines Systems, das das Fühlen nicht mehr braucht, solange das Funktionieren erhalten bleibt.“ R.H.I.
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